Der Puracé übt auf uns einen besonderen Reiz aus. Also melden wir uns in Popayán zu einer geführten Tour auf den Vulkan, der 1977 zum letzten Mal ausgebrochen ist.
Mit diesem Vehikel fahren wir in einer 6er -Gruppe mit einem englischen Guide bis auf 4000m hinauf.
Auf 2600 liegt der Ort Puracé.
Hier leben viele Indigenas in einem sogenannten Resguardo, einem selbstverwalteten Bezirk.
Das Gebäude des Rates.
Eine Einnahmequelle der Indigenas ist die Milchwirtschaft, wobei einzelne Viehweiden bis 4000m hinaufreichen.
Die natürliche Vegetation geht während unserer Bergfahrt vom Wald über einzelne Bäume zum Grasland des Paramo über.
In 3600m Höhe sehen wir immer mehr Gesteine mit Schwefelausfällungen.
Und da erreichen wir sie auch schon, die Schwefelmine. Diese wird heute von den Indigenas betrieben und bildet ihre Haupteinnahmequelle.
Fast alle Arbeiter stammen aus dem Dorf Puracé.
Untertags wird das schwefelhältige Gestein gewonnen und durch Tunnels heraustransportiert.
Das Gestein wird gebrochen, erhitzt und geschlämmt.
Nach dem Verdunsten bleibt der reine Schwefel zurück.
Die beschwerliche Arbeit erfolgt in 3 Schichten rund um die Uhr.
Der Schwefel wird auf LKWs verladen und nach Cali gebracht. Verwendet wird er vor allem zum Bleichen in der Zuckerproduktion, aber auch als Dünge- und Futtermittelzusatz.
Früher erfolgte hier der Tagbau, der von einer Familie aus Popayán betrieben wurde. Als der Abbau wenig lukrativ wurde, hatte man diesen den Indigenen angeboten.
Auch die Besucher des NP Puracé werden von den Indigenas betreut und geführt.
Alfonso, unser indigener Begleiter.
Der grüne Landcruiser bringt uns noch etwas höher, zur Old military base bzw. Las antenas.
So, nun wird es ernst. Wind und Regen herrschen draußen, und wir packen uns gut ein.
Irgendwo da oben, 600m höher muss der Krater des Puracé liegen. Inzwischen hat sich das Wetter verschlechtert, sturmartige Böen und Regen erschweren den Anstieg.
Dabei schaut die Landschaft im Detail doch eher lieblich aus.
Doch das Wetter wird immer stürmischer. Gabi und Sarah sind schon umgekehrt. Juan Carlos, Sebastian, Sam,
Alfonso und Tony (unser Tourorganisator) entscheiden hier, noch weiter zu gehen.
Doch als der aufrechte Gang wegen des Sturms immer beschwerlicher wurde und wir völlig durchnässt sind, entscheiden auch wir uns zur Umkehr.
Nur 200 Höhenmeter hätten uns zum Krater gefehlt.