Donnerstag, 30. Juni 2016

Der stürmische Vulkan Puracé und die Schwefelmine

Der Puracé übt auf uns einen besonderen Reiz aus. Also melden wir uns in Popayán zu einer geführten Tour auf den Vulkan, der 1977 zum letzten Mal ausgebrochen ist.


 
Mit diesem Vehikel fahren wir in einer 6er -Gruppe mit einem englischen Guide bis auf 4000m hinauf.


Auf 2600 liegt der Ort Puracé.



Hier leben viele Indigenas in einem sogenannten Resguardo, einem selbstverwalteten Bezirk. 
Das Gebäude des Rates.


Eine Einnahmequelle der Indigenas ist die Milchwirtschaft, wobei einzelne Viehweiden bis 4000m hinaufreichen.


Die natürliche Vegetation geht während unserer Bergfahrt vom Wald über einzelne Bäume zum Grasland des Paramo über.


In 3600m Höhe sehen wir immer mehr Gesteine mit Schwefelausfällungen.


Und da erreichen wir sie auch schon, die Schwefelmine. Diese wird heute von den Indigenas betrieben und bildet ihre Haupteinnahmequelle. 
Fast alle Arbeiter stammen aus dem Dorf Puracé. 


Untertags wird das schwefelhältige Gestein gewonnen und durch Tunnels heraustransportiert.


Das Gestein wird gebrochen, erhitzt und geschlämmt.


Nach dem Verdunsten bleibt der reine Schwefel zurück.


Die beschwerliche Arbeit erfolgt in 3 Schichten rund um die Uhr.


Der Schwefel wird auf LKWs verladen und nach Cali gebracht. Verwendet wird er vor allem zum Bleichen in der Zuckerproduktion, aber auch als Dünge- und Futtermittelzusatz.


Früher erfolgte hier der Tagbau, der von einer Familie aus Popayán  betrieben wurde. Als der Abbau wenig lukrativ wurde, hatte man diesen den Indigenen angeboten.


Auch die Besucher des NP Puracé werden von den Indigenas betreut und geführt.


Alfonso, unser indigener Begleiter.


Der grüne Landcruiser bringt uns noch etwas höher, zur Old military base bzw. Las antenas.


So, nun wird es ernst. Wind und Regen herrschen draußen, und wir packen uns gut ein.


Irgendwo da oben, 600m höher muss der Krater des Puracé  liegen. Inzwischen hat sich das Wetter verschlechtert, sturmartige Böen und Regen erschweren den Anstieg.


Dabei schaut die Landschaft im Detail doch eher lieblich aus.





Doch das Wetter wird immer stürmischer. Gabi und Sarah sind schon umgekehrt. Juan Carlos, Sebastian, Sam, 
Alfonso und Tony (unser Tourorganisator) entscheiden hier, noch weiter zu gehen.


      
Doch als der aufrechte Gang wegen des Sturms immer beschwerlicher wurde und wir völlig durchnässt sind, entscheiden auch wir uns zur Umkehr. 
Nur 200 Höhenmeter hätten uns zum Krater gefehlt.


Markttag in Silvia

Quer über die Sierra oriental erreichen wir auf Schotterstraßen in 3 Stunden Popayan. Unweit davon liegt das Bergstädtchen Silvia. 
Und da ist dienstags Markttag. Dabei spielt sich alles um den Parque principal ab.


Die Guambiano kommen mit ihren blauen Trachten hierher um zu kaufen und zu verkaufen.






In der daneben liegenden Markthalle werden Obst, Gemüse, Kleider, Schuhe und Haushaltswaren verkauft. 
An den anderen Tagen dient die Halle für Kultur- und Sportveranstaltungen.





Nach dem Mittagessen werden die Chivas, die den einzelnen Dorfgemeinschaften gehören, innen und am Dach voll bepackt. 
Zum Schluss  müssen die Indios auch noch irgendwo Platz haben.








Dienstag, 28. Juni 2016

San Agustín - noch mehr rätselhafte Figuren

Wir bleiben wieder einmal 3 Nächte an einem Ort, wie hier in San Agustín mit seinen archäologischen Highlights. El Maco heißt unsere Unterkunft, wobei sich in diesem hübschen Gebäude Restaurant und Reception befinden.


Geschlafen wird in einer Cabaña - einer Bambuskonstruktion


Sie birgt eines der schönsten Zimmer, die wir auf dieser Reise hatten.


Einen ganzen Tag brauchen wir um den Parque Arqueològico zu besichtigen. Weit verstreut finden sich hier Gräber und Steinfiguren.


Um einen besseren Einblick in diese rätselhafte Kultur zu bekommen, lassen wir uns von Miriam herumführen.


Schon die Steinplatten der alten Wege bergen Geheimnisse. Da ist immer eine Platte fest, eine locker,... so konnte man sofort hören, wenn jemand näher kommt.


Insgesamt 500 Steinfiguren wurden in dieser Region gefunden. Doch waren fast alle der Gräber geplündert, viele der Figuren  von Archäologen in ihre Museen in Europa und Asien geschafft, sodaß die ursprünglichen Lagen verändert wurden. Dadurch hatten es die Forscher sehr schwer, die Ausgrabungen zu datieren. Doch man nimmt an, dass die meisten Werke in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung geschaffen wurden.


Es gibt aber nicht nur Menschendarstellungen, sondern auch Tiere und Phantasiewesen. Dieser Vogel dürfte Stärke versprüht haben.


Fast symetrisch wurden die beiden Affen aus Stein gehauen.


Wie kommt denn der hinduistische Gott Ganesh hier her?


An den Gesichtszügen kann man erkennen, dass hier ein Asiate dargestellt wurde.


Aber auch Afrikaner müssen schon lange vor der Sklaverei hier gewesen sein, denn dieser hat seinen Penis, wie bei manchen afrikanischen Kulturen nach oben gebunden.


Ein Pharaonenschmuck wie im alten Ägypten.


Meist wurden zwar Männer dargestellt, doch hier könnte es eine Frau mit Kind sein.


Keine Figur gleicht der anderen. Diese nennen wir einfach Opa.


Der Hut weist auf eine alte indianische Kultur, die Tayronas hin.


Bei allen indigenen Kulturen haben Schlagen eine große Bedeutung - dieser Mann hält eine in der Hand.


Die Figuren und Gräber sind auf Mesitas (A, B, C, D) verteilt ausgestellt. Zudem stellt die Puente de las Lavapatas eine spektakuläre Besonderheit dar. Über eine schräge, gegliederte Steinfläche fließt Wasser - dort wo dieses einen kleinen Wasserfall bildet, sieht man noch verschiedene Reliefs.


Auf der gesamten Fläche verstecken sich Darstellungen von Fröschen, Schnecken, Schlangen und Menschenwesen. Die Brücke dahinter wurde zur besseren Überschaubarkeit gebaut.


Ganz spannend erscheint aber auch die Grobgliederung der Steinfläche, denn sie stellt die Erdteile vor der Kontinentalverschiebung dar.


Wir haben sie inzwischen lieb gewonnen, diese Steinmänner und überlegen ob wir den nicht mitnehmen sollen.