Nach dèm Aufenthalt in der Millionenstadt zieht es uns in die Natur. Am Rande des Nationalparks Los Nevados liegt das Santuario de Flora y Fauna Otún Quimbaya. Hier übernachten wir und organisieren uns einen Vogelkundler als guía.
Der Weg führt durch den Bosque subandino. Schon im Morgengrauen beginnt unsere Vogelexkursion.
Juan stellt uns Ferngläser zur Verfügung und hat ein Vogelbestimmungsbuch mit dabei.
Schon bei Sonnenaufgang startet das Vogelgezwitscher. Einen Vogel zu erspähen ist ja noch leicht, aber ihn auch auf ein Foto zu bannen ist eine andere Sache. Vergeblich bemühen wir uns, die schwirrenden Kolibris zu fotografieren, doch dieses Toche-Weibchen macht es uns leicht.
La Tangera palmera hoch oben auf einem Strauch.
Ein Trapatronco baut sein Nest.
Auf schmalen Pfaden geht es tiefer hinein in den feuchten Bergwald mit seinen vielen Epiphyten wie Moose, Flechten, Bromelien und Orchideen.
Immer wieder ahmt Juan einen Ruf nach, bis wir ihn erspähen, den Pava caucana, einen endemischen Truthahn.
Prächtig gefärbt ist der Soledad de montañe aus der Familie der Quetzals.
Der Yarumo blanco mit seinen riesigen, silbrig schimmernden Blättern wächst nur im subandinen Feuchtwald.
Höher hinauf wagt sich da die Wachspalme, deren Stämme bis 60m hoch werden können und so weit über die übrigen Baumkronen hinausragen.
Leicht mit einem trockenen Blatt zu verwechseln ist diese Schnecke.
Völlig überrascht sind wir, wenn im grünen Blattwerk so eine farbenfrohe Blüte auftaucht.
Wieder am Steinweg hören wir plötzlich ein schreckliches Gebrüll.
Wer kann das denn sein?
So folgen wir einem schmalen Pfad, um tiefer ins Dickicht vorzudringen.
Hoppla, die Raupe brüllt natürlich nicht. Aber sicher wird daraus ein farbenprächtiger Schmetterling.
Das Gebrüll kommt von hoch oben, aus den Baumkronen.
Und da sitzt sie - una tropa de aulladores, eine Brüllaffenfamilie, die mit ihrem lauten Geheul ihr Revier verteidigt.
Eine tropa besteht aus 6 - 9 Affen. Ihr Führer, der macho dominante, sorgt für das Wohlergehen seiner Truppe. Er allein begattet seine Weibchen. Die jungen Männchen sind beim Suchen neuer Nahrungsbäume die ersten und zudem die lautesten Schreier.
Kopfüber hängen sie im Geäst. Ihre Lieblingsspeisen sind saftige Früchte und Blätter.
Nur mit der Schwanzspitze hält sich der da fest und genießt die jungen, schmackhaften Blätter.
Diese Landschaft zieht uns in ihren Bann und so möchten wir tags darauf weiter in den Nationalpark Los Nevados vordringen.
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